Diabetes

Melonmerl  ist eigentlich ein Backblog. Da ich aber mit diesem Blog anfing, um anderen Diabetikern das Leben leichter zu machen, dachte ich mir, es wäre nur fair, auch meine persönlichen Erfahrungen und meinen “Diabetes Lebenslauf” mit euch zu teilen. 

"Wie alles begann"

Nachdem ich im Krankenhaus diagnostiziert wurde, hat meine Mutter in den kommenden drei Tagen 7 Bücher gelesen und diskutierte so lange mit den Ärzten, bis wir die Zusage hatten, dass ich in den nächsten Tagen eine Pumpe bekommen würde.

So musste ich nie lernen, Penner zu werden. Für alle Nicht-Diabetiker, die dies lesen, Penner in Bezug auf Diabetiker sind PEN SPRITZER und keine Penner wie ihr sie kennt. Nur damit das nicht falsch verstanden wird.

Zurück zur Pumpe. Da mein Krankenhaus mit Medtronic zusammen gearbeitet hat,  bekam ich ein paar Tage später die MiniMed VEO (im Bild gezeigt).
Ich wählte, wie schwer zu übersehen, die Pumpe in Lila. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue. 
Ich liebte die Pumpe und würde sie noch produziert werden, würde ich sie auch weiterempfehlen. Die ersten Jahre kamen wir auch mit dem Service von Medtronic super zurecht. 

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Die Sache, die ich wahrscheinlich am meisten gehasst habe, und ich denke da bin ich nicht alleine, war Diabetes-Tagebüchre zuführen. Mein erstes Diabetesjahr besaß ich noch keinen Sensor, also maß ich zwischen 12 und 14 Mal am Tag über den Finger. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie schön meine Finger aussahen. Aber das war ja nicht mal das Schlimmste. Das Schlimmste war das ständige Aufschreiben. Die Werte hier, das Essen da. Wann habe ich korrigiert? Wann habe ich Sport gemacht? Und wie es sich für einen ordentlichen, heranwachsenden Teenager gehört, habe ich das natürlich nach ein paar Monaten ständig vergessen. Ein bisschen einfacher wurde es, als ich meinen ersten Sensor bekam, doch nicht wirklich viel. Aber mittlerweile gibt es ja zum Glück viele Apps, die in Verbindung mit Sensoren Stift und Papier ablösen können. Etwas nervig bleibt es aber trotzdem.

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Meine Erlösung

Nach einem Jahr (2015) bekam ich dann auch einen Medtronic Sensor. Mit dem kam ich allerdings leider gar nicht gut zurecht. Ich habe mit anderen Diabetikern gesprochen, die den Sensor liebten. Das konnte ich leider nicht teilen.
Wenn wir “Glück” hatten, lief der Sensor 2-3 Tage in Ordnung, aber das ist für einen Sensor, der 7 Tage halten soll, nicht besonders gut. Seitdem ist natürlich viel Zeit vergangen und ich kann nicht sagen, wie gut der Medtronic Sensor heute funktioniert. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass er damals schlecht lief und ich meine Entscheidung, zu Dexcom zu wechseln, noch keinen einzigen Tag bereut habe.
Nachdem ich auf einem Diabeteswochenende jemanden kennenlernte, der unglaublich vom Dexcom G4 schwärmte, stieg ich also um. Viel zu verlieren hatte ich ja nicht. Das Einzige Etwas blödere war, dass der Dexcom natürlich nicht auf meine Medtronic Pumpe sendete. Damals gab es noch einen extra Empfänger dazu. Aber das war im Tausch dafür, wie unglaublich gut der Dexcom Sensor lief, überhaupt nicht schlimm.
Nach dem G4 trug ich eine Zeit lang den Slim und kurz darauf kam der G5.
Die Sensoraufkleber habe ich bei Zuckerschmuck bestellt. Das kann ich auch nur weiterempfehlen. Es gibt super viel Auswahl, auch für andere Sensoren und wunderschöne Motive. Zudem halten sie echt gut. Wie man auf dem Bild sieht, ist mir noch kein einziger Aufkleber je abgegangen. Ich bin auf jeden Fall super happy, dass ich meine Transmitter mit Wassermelonen verzieren konnte.

2020 bin ich dann auf den G6 umgestiegen. Obwohl der G6 bereits 2019 herauskam, wartete ich recht lange,  da ich einiges gelesen hatte von Menschen, die allergische Hautprobleme bekamen. Ich habe allgemein große Probleme mit Pflastern und hatte Angst, den G6 gar nicht tragen zu können. Ich bin aber sehr froh, dass ich mich schließlich  getraut habe, den G6 zu testen. Ich habe letzten Endes kaum Probleme mit dem neuen Pflaster (nicht mehr als ich mit allen anderen auch habe) und der Sensor ist wirklich der Hammer!
Besonders kann ich den G6 natürlich in Kombination mit der t:slim Pumpe empfehlen. Aber auch ohne ist der Sensor noch mal ein ganzes Stück besser geworden und mein Lieblingsfeature ist, dass man ihn nicht mehr kalibrieren muss. Nach 2 Stunden Aufwärmphase erscheinen die Werte von selbst auf dem Handy. Das hat mir das Leben sehr erleichtert. Ich lege die Sensoren nämlich bevorzugt abends. Das war vorher aber immer doof, weil ich meistens gerade eingeschlafen war, wenn der Sensor kalibriert werden wollte. Und wer Dexcom kennt, weiß, dass der “Kalabrier mich” Ton keiner ist, von dem man geweckt werden möchte. 
Mit dem G6 jetzt kann ich mich einfach guten Gewissens schlafen legen und weiß, dass ich bald Werte haben werde und somit natürlich auch Alarme, die nach einer Pizza ganz nett sind. 

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Im Frühjahr 2020 musste ich mich der schweren Aufgabe stellen, eine neue Insulin Pumpe zu wählen. Meine alte Medtronic Pumpe hatte Risse im Insulinfach, und ich hatte jeden Tag Angst, sie würde mir herunterfallen und auseinanderfallen. Mitten in der Coronapandemie und im ersten Lockdown war es natürlich auch nicht so einfach, mit Pumpenvertretern in Kontakt zu treten und neue Pumpen anzuschauen. Die neue Medtronic Pumpe wollte ich nicht. Sie war mir zu groß und gefiel mir einfach nicht. 
Ich finde es sehr wichtig, dass einem selbst als Diabetiker die Pumpe gefällt. Zumindest so gut es geht. Auf jeden Fall muss das Gefühl stimmen, immerhin verbringt man die nächsten 4 Jahre jede Minute des Lebens mit ihr.
Nach viel Recherche war die erste Pumpe, die ich Probe trug, die mylife YpsoPump. Leider hat da für mich gar nichts gepasst. 
Nachdem dieser Probelauf so schlecht gelaufen ist, war ich kurze Zeit sehr frustriert, bis uns die t:slim X2 im Internet über den Weg lief. Nur leider war sie zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht erhältlich. Je mehr Videos ich mir von einer kanadischen Bloggerin anschaute, desto besser wirkte die Pumpe auf mich. Als das Veröffentlichungsdatum für Deutschland schließlich näher rückte, traten wir mit VitalAir (der deutsche Vertriebspartner von t:slim) in Kontakt. Nach einem Termin mit einer super netten Vertreterin entschied ich mich schließlich für diese Pumpe. Die Vertreterin war sogar so nett und setzte sich dafür ein, dass ich die Pumpe extra schnell bekam, damit ich sie noch mit in den Urlaub nehmen konnte. So kann ich stolz sagen, dass ich die erste deutsche t:slim X2 Pumpen Trägerin war. 

Was ich auch sehr angenehm finde, ist, dass sich die Art der Katheter nicht groß geändert hat. Bis auf das Ende des Schlauches ist so ziemlich alles gleich geblieben. Beim Reservoir sieht das etwas anders aus. Der Füllvorgang hat einige Schritte mehr als Medtronic und ist am Anfang auch etwas komplizierter. Davor muss man aber keine Angst haben. Nach ein paar Malen konzentrierten Füllens hat man dies auch schnell verstanden. Und ich finde, es macht irgendwie mehr Spaß. Ich habe oft gelesen, dass dies einer der wenigen Punkte auf der negativen Seite der t:slim ist, was mich anfangs etwas abschreckte. Heute kann ich aber sagen, dass dies wirklich nicht der Rede wert ist. 
Ein großer Unterschied, an den ich mich erst gewöhnen musste, war der Akku. Anders als meine alte Pumpe wird die t:slim nicht mit Batterie betrieben, sondern besitzt einen Akku, der alle paar Tage geladen werden muss. In den ersten Wochen ist es mir oft passiert, dass ich  dies vergaß und dann eine halbe Stunde mit Powerbank in der Hosentasche herumlief, was meiner Meinung nach eine ziemlich coole Lösung ist. Mittlerweile habe ich aber eine kleine Ladestation im Bad und  habe mich daran gewöhnt, sie während des Duschens anzuschließen. Anfangs war ich von der “mit Kabel aufladen” Sache nicht so richtig überzeugt, aber mittlerweile bin ich ziemlich begeistert davon. Auch die Tatsache, dass sie mit einem mirco USB-Kabel geladen wird, ist ziemlich durchdacht. Ich kenne kaum einen Menschen, der nicht so ein Kabel besitzt. Wenn also die Pumpe mal in Richtung leer geht, wenn man bei Freunden ist, macht es keine Umstände die Pumpe mal schnell zu laden. Für den Notfall kann man sich ja auch ein kurzes Kabel in das Diabetesnotfallset legen. Dann könnte man die Pumpe sogar über den Zigarettenanzünder im Auto laden.

Basel IQ

Für alle, die einen Dexcom G6 tragen, das hier ist mein absoluter Favorit der neuen Features: Basel IQ
Ich habe ja schon oben erwähnt, dass der G6 tolle Erweiterungen bekommen hat. Eine weitere ist das automatische Abstellen von Insulin. Medtronic hat das bereits etwas länger, doch im Gegensatz zu Medtronic ist die t:slim so schlau, dass sie sich nicht nach 30 Minuten wieder anschaltet, sondern in dem Moment, in dem der erste Blutzuckerwert wieder höher ist als der vorherige (man also nicht mehr weiter fällt). Wann immer Basel IQ aktiviert wurde, kann man dies auf dem Bildschirm als rot markierter Bereich erkennen. Im Bild zweimal zu sehen. Diese tolle Neuheit hat mir schon viel Schlaf geschenkt. Manchmal, wenn ich zum Beispiel überspritz oder Sport gemacht habe, reicht das natürlich alleine nicht aus, aber es schenkt dir Zeit. Im Alltag erleichtert es definitiv das Leben. 
Ich kann diese Pumpe wirklich nur allerwärmstens weiterempfehlen! 
Eine weitere Kleinigkeit, die ich sehr lebens- erleichternd finde, ist die Insulinanzeige in der rechten oberen Ecke. Dies ist ein Feature, welches ich nie vermisst habe, bis zu dem Moment, in dem ich es das erste Mal besaß. Seit diesem Moment würde ich es nicht wieder hergeben wollen. Wenn man ein frisches Reservoir einsetzt, braucht die Pumpe erst einmal ein paar abgegebene Einheiten, aber danach wird die Insulinmenge auf die Einheit genau angegeben. So konnte ich bereits viel Insulin sparen. Niemand geht gerne schlafen, ohne sicher zu wissen, dass das Reservoir nicht leerläuft. Wenn ich aber sehen kann, dass noch 17 Einheiten vorhanden sind, und ich für die Nacht nur um die 12 U brauche, geh ich guten Gewissens schlafen und verschenke nicht 17 gute Einheiten. Ein schönes Feature für das gute Gewissen.

Zur Pumpe kann man natürlich auch einen Klipp dazukaufen. Anders als ich es von Medtronic kannte, ist der Klipp integriert in eine Hülle. Anfangs fand ich das kurz doof, aber das hat sich sehr schnell geändert. Eigentlich merkt man gar nicht, dass die Pumpe eine Hülle hat, da sie allgemein super klein ist. Zusätzlich ist es auch noch schön, dass sie damit beim Fall etwas geschützter ist. Die Klipp-Hülle kam bei mir an, wie sie im unteren Bild zu sehen ist. Ich persönlich hänge mir die Pumpe außen an die vordere Hosentasche. Deshalb würde ich sie eher hochkant tragen. Erst als ich nach ein paar Tagen einen Instagram-Post von jemandem sah, der die gleiche Pumpe trug, erkannte ich, dass diese Frau ihre Pumpe hochkant trug. Also fing ich an, an dem Klipp herumzuspielen. Mir fiel auf, dass man das Metallteil ganz einfach herausschieben und in die andere dafür vorgesehen vertikale oder horizontale Öffnung schieben kann. 

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Cavilon

Wie oben bereits erwähnt, habe ich bei jeglichen Pflastern Probleme mit allergischen Reaktionen. Ich hab schon oft gelesen, dass dies leider bei Diabetikern keine Seltenheit ist. Deshalb verwende ich vor dem Legen eines neuen Katheters  oder Sensors immer “Cavilon”. An die Anwendung muss man sich etwas gewöhnen, es spritzt nämlich überall hin, nur nicht dahin, wo man es haben will. Aber mit etwas Übung ist das ein wirklich guter Hautschutz. Ein netter Nebeneffekt ist zusätzlich, dass die Pflaster sehr lange halten, da Cavilon äußerst klebe intensiv ist.

Niltac

Auf der anderen Seite bei gut klebenden Pflastern steh natürlich auch das Entfernen dieser. Ich persönlich mag das Gefühl gar nicht, wenn ein Katheter oder Sensor langsam entfernt wird. Wenn man darüber nachdenkt, dass gerade ein Teflonschlauch oder ein Faden aus deinem Körper gezogen wird, ist das ziemlich unangenehm. Deshalb verwende ich zum Entfernen “Niltac”.  Niltac kann ganz einfach auf das Pflaster gesprüht werden. Nach ein paar Sekunden Einwirkungszeit sollte sich das Pflaster sehr einfach von der Haut entfernen lassen. 

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Diabetiker bestehen ja bekanntlich nicht wie alle anderen Menschen zu 80 % aus Wasser, sondern aus Traubenzucker. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Inhalt der Taschen. 
Ich hatte das große Glück, noch im Krankenhaus diesen Traubenzucker kennenzulernen. Die bekanntesten sind natürlich Dextro energy. Aber ich persönlich bin GAR kein Fan davon. Besonders nicht nach 7 Jahren. Deshalb mein Rat an alle Diabetiker: “Himbeere Traubenzucker Brause-Lutscher” von Mivolis. Das freche “für Kinder Schild” ignoriere ich stolz. Durch den zusätzlichen Brauseanteil schmecken die Lutscher gar nicht nach Traubenzucker. Ich habe sie zumindest noch nicht über.
Das Beste für mich ist, dass ich anhand des Geschmacks erkennen kann, ob ich im Unterzucker bin oder nicht. Denn wenn ich das bin, schmecken sie für mich unglaublich sauer. Wenn ich aber einen guten Wert habe, schmecken sie süß. 
Wenn jemand von euch sie gegessen hat, meldet euch mal bei mir, ich bin echt neugierig, ob das nur bei mir so ist. 
Eine weitere angenehme Tatsache ist, dass man sie in jedem DM bekommt. Zumindest in jedem, in dem ich bis jetzt war. Also auch wenn man mal unterwegs ist, und den Traubenzucker vergessen hat. 

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We are a FAMILY

Ich hoffe, ich konnte dir helfen, dich inspirieren oder einen Denkanstoß geben.
Wenn es Fragen gibt, zögere nicht und schreib mir. Auch gerne über Instagram.

Noch ein Grund weshalb ich Dexcom super finde ist, dass sie  eine der Ersten waren, die einen Sensor Kompatibel mit einer App bauten. Und diese App gekoppelt mit der Apple Watch hat wiederum mein leben um einiges erleichtert. Egal in welcher Situation, du musst kurz deinen Blutzucker checken, du schaust einfach mal schnell auf die Uhr. Du bist mit deinen Freunden in der Statt und kommst in einen Unterzucker, deine Uhr warnt dich. DU bist in einer Prüfung und willst nicht zu tief kommen, aber auch nicht ständig nachschauen wie dein Blutzucker ist, deine Uhr warnt dich.
Ich glaube man merkt schon, das ich sehr begeistert davon bin. Es hat mi einfach einen riesen Sprung zu mehr Gelassenheit und einem normalen Teenagerleben geben. 

Ich hoffe ich konnte euch helfen, inspirieren oder einen Denkanstoß geben.
Wenn es Fragen gibt, zöger nicht und schreib mir. Auch gerne über Instagram.